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WBW KRIEGSSTRASSE

In Kooperation mit Architekt C. Täubert:

Gebaute Landschaft als Implantat städtischer Naherholung

Die Intervention im Stadtraum deutet mit Hilfe der gebauten Landschaft den vorhandenen Stadtraum neu. Der anno 1876 noch intakte „Markgräfische Garten“ wurde im Lauf der Zeit zurückgebaut und ist derzeit nur noch als halböffentlicher Raum erlebbar.

Durch Abriss des Postamts wird der Ettlinger Tor Platz in Richtung Norden erweitert. Dies führt mit der Implantierung des architektonischen Objektes und dessen Nord/Süd Ausrichtung zu einer Vernähung der durch die Kriegstraße separierten Stadtteile.

Die Element „gebauten Landschaft“ stärkt die historische Struktur und definiert den Ort zeitgemäß. Dieser Eingriff ins Stadtgefüge wirkt partiell. Die neue Ordnung bedeutet Sorgetragen für Anwohner und Besucher.

Der Entwurf etabliert eine Parklandschaft für alle Benutzer des Stadtraumes – Anwohner, Besucher, Autofahrer, etc. Von dem architektonischen Implantat als Generator neuer urbaner Entwicklungen – der gebauten Landschaft als städtisches Naherholungsgebiet – gehen Impulse aus, die sich wie Wellenringe auf dem Wasserspiegel der umliegenden Stadt ausbreiten.

Als Strategie gebraucht, bildet das architektonische Objekt den Gegenentwurf zum ganzheitlichen Stadtmodell im Sinne eines Masterplanes. Besonders das experimentelle Vermögen des Objektes ist größer als das städtebauliche Konzept, weil es – sensibel genutzt – einen kleineren, besser steuer- und kontrollierbaren Eingriff darstellt und damit weniger polarisierend als flächendeckende Stadtvisionen sein kann.

Die gebaute Stadtlandschaft und ihre Elemente

Vor dem Badischen Staatstheater entsteht durch aufgefaltete Flächen eine „Brückenverwerfung“ zur Betonung der neuen Nord/Süd Ausrichtung des bearbeiteten Stadtgebietes. Das darunter liegende Volumen beherbergt im Sinne des städtebaulichen Ideenwettbewerbs „Via Triumphalis “ das „Museum der Gerechtigkeit“.

Die sich mit der „Brückenverwerfung“ verschneidende Rampe verläuft parallel zum Eingang des Badischen Staatstheaters und führt in den Club „Subway“, der nach dem aktuellen Stand der Verkehrsplanung der U-Strab-Station weichen müsste. Die Tagesbelichtung des Clubs gewährleisten sowohl die Positiv- als auch die Negativform der beiden Betonkegel. In der Nachtsituation akzentuieren die Lichtkanonen von Innen nach Außen das Beleuchtungszenario des Platzes.

Zwischen Clubeingang und U-Strab-Station liegt der neu angelegte „Stadtwald“, der die Aufenthaltsqualitäten eines Waldstückes simuliert und nicht etwa den Kugelbaum als grafisches Stadtebauelement zelebriert. Westlich der Naherholungsanlage faltet sich ein als Tribüne nutzbares Plateau aus der Platzebene, dass den aufgeständerten Büroturm trägt.

In seiner vertikalen Erscheinung bildet der Tower das städtebauliche Gegenüber zu dem Hochhaus des Landratsamtes. Das Hochhauspaar dient der großmaßstäblichen Zonierung im weiteren Verlauf der Kriegstraße. Das Volumen der Rasenfaltungen vor den Tribünen bietet Raum für ein variables Nutzungskonzept für Ausstellungen und Gastronomie. Die bisher nur auf verkehrstechnische Sicht hin untersuchte City-2015-Kombilösung wurde bis auf die Tunnelauffahrt vor dem ECE-Center weitgehend übernommen.

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